Anklage gegen mutmaßlichen IS-Unterstützer in Niedersachsen erhoben

Justitia - Bild: axel.bueckert via Twenty20
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Die Generalstaatsanwaltschaft in Celle hat einen 38-jährigen mutmaßlichen Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeklagt. Wie die Behörde in der niedersächsischen Stadt am Dienstag mitteilte, soll der Deutschlibanese seien in Syrien beim IS in führender Funktion tätigen Bruder von Deutschland aus logistisch und finanziell unterstützt haben. Unter anderem schickte er ihm konspirativ Mobiltelefone und Tablets.

Zudem übermittelte der Beschuldigte, der bei dem 2017 verbotenen salafistischen Verein Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim engagiert gewesen sein soll, seinem Bruder laut Anklage unter anderem 17.000 Euro über Mittelsmänner. Auch soll er die Ausreise der Ehefrau und der Kinder seines Bruders nach Syrien organisiert haben. Die Taten ereigneten sich 2015 bis 2018.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann die Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie Verstöße gegen EU-Sanktionen im Kampf gegen den IS vor. Über die Anklage und die Prozesseröffnung entscheidet das Oberlandesgericht Celle.

Der Bruder des Angeklagten diente demnach zwischen 2015 und 2019 in „führender Funktion“ innerhalb der IS-Hierarchie in Syrien. Er leitete eine Einheit türkischer Kämpfer innerhalb der Reihen der Dschihadisten und rief andere IS-Mitglieder zu Kampfeinsätzen auf.

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