Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus unterstützt Forderungen, den Präsenzunterricht an den Schulen wegen der Corona-Pandemie länger auszusetzen. Der CDU-Politiker sagte am Montag im Rundfunk Berlin-Brandenburg, er sehe das genauso wie Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU), auch wenn das sehr hart für Kinder und Eltern sei. Karliczek hatte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag gesagt, eine Wiederaufnahme des vollständigen Präsenzunterrichts in allen Jahrgängen sei „in diesen Tagen nicht vorstellbar“.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) will am Montag über das weitere Vorgehen beraten, am Dienstag ist das Thema Schulen und Kitas dann auch ein Punkt bei den Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Bundesländer. Der seit Mitte Dezember geltende harte Lockdown war zunächst bis zum 10. Januar – also kommenden Sonntag – befristet worden.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, bekräftigte, dass eine vollständige Öffnung der Schulen derzeit „nicht verantwortbar wäre“. „Wechselunterricht ist das Maximale, was möglich ist“, sagte Meidinger am Montag im Bayerischen Rundfunk. Für Grundschulen und Abschlussklassen sei das ein denkbares Modell. „Bei älteren Schülern wird es beim Distanzunterricht bleiben.“
Die Bundesschülerkonferenz fordert unterdessen einen Schulstart nach dem 10. Januar im Wechselmodell, vor allem für jüngere Schüler und Abschlussklassen. Zudem müsse die KMK für einen Nachteilsausgleich für die anstehenden Abschlussprüfungen, insbesondere das Abitur, sorgen.
„Ich erwarte heute klare Ansagen von Seiten der Kultusministerkonferenz“, erklärte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, am Montag. Es sei „unbegreiflich“, warum die Weihnachtsferien nicht genutzt worden seien, um Konzepte auszuarbeiten. „Es ist frustrierend, weil man mal wieder den Eindruck bekommt, die Politik handelt erst wenige Tage vorher, ohne endlich langfristig Probleme zu lösen“, klagte Schramm.