Bundesregierung hält Entscheidung über EU-Impfzertifikat für verfrüht

Impfung - Bild: ira_lichi via Twenty20
Impfung - Bild: ira_lichi via Twenty20

Die Bundesregierung hält einen EU-Beschluss über ein gemeinsames Impfzertifikat als Voraussetzung für Reisen noch für verfrüht. Erst müsse die Frage geklärt werden, ob sich das Coronavirus über die Geimpften nicht doch weiterverbreite, sagte Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) am Montag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. „Deswegen halte ich es heute nicht für zielführend, darüber schon eine abschließende Entscheidung zu treffen.“

Die EU-Europaminister bereiten in einer Video-Konferenz den am Donnerstag stattfindenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie vor. Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte vergangene Woche in einem Brief an die EU-Kommission ein gemeinsames Impfzertifikat gefordert, damit „Personen, die geimpft wurden, (….) frei reisen können“. 

Roth unterstütze den Vorschlag grundsätzlich „im Hinblick auf den Sommer und die Reisesaison“. Eine gemeinsame Zertifizierung sei „konsequent“, sagte er. Über sie könne „in den nächsten Wochen und Monaten“ aber erst entschieden werden, wenn die Frage beantwortet sei, ob Geimpfte weiter Menschen anstecken könnten. Zudem müssten „deutlich mehr Menschen geimpft worden“ sein.

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