Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie in Deutschland macht aus Sicht der deutschen Amtsärzte eine Rückkehr zur Normalität ab Februar unwahrscheinlich. „Ich bin mir sehr unsicher, ob wir Ende des Monats zu einem Ende des Lockdown kommen können“, sagte die Vorsitzende des Berufsverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Corona-Varianten, wie sie derzeit in Großbritannien und Irland grassieren, könnten die Situation demnach noch verschärfen.
„Es fragt sich, was passiert, wenn die hoch ansteckende Mutation nach Deutschland überspringt“, sagte Teichert. „Das könnte die Infektionslage enorm verschärfen und die Gesundheitsämter wieder in Schwierigkeiten bringen.“ Seit der Schließung von Schulen und Kitas habe sich die Situation der Gesundheitsämter wieder etwas entspannt, betonte Teichert.
In jedem Fall könne es „Lockerungen nur schrittweise“ geben, „nicht auf einen Schlag“, sagte die Medizinerin weiter. „Im Moment sehen die Zahlen so aus, als könnte es bis Ende Januar schwer werden, auf eine Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu kommen.“ Diese Marke einmalig zu erreichen, genüge zudem nicht. „Die Ansteckungszahlen müssen dauerhaft so niedrig bleiben“, betonte die Medizinerin.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verhängung und Lockerung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.