Die deutschen Pharmahersteller haben sich in der Debatte über die Impfstrategie hinter die EU und die Bundesregierung gestellt. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) erklärte am Dienstag in Berlin, er könne sich der „teils scharfen Kritik an Beschaffung und Verteilung“ der neuen Corona-Impfstoffe nicht anschließen.
Eine EU-einheitliche gemeinsame Beschaffungsstrategie sei generell richtig, auch Fehler seien nicht erkennbar. „Die EU und auch die Bundesregierung haben sich nach unserer Kenntnis rechtzeitig mit der Beschaffung von Impfstoffen auseinandergesetzt“, erklärte der BPI-Vorsitzende Hans-Georg Feldmeier. Zudem sei „richtigerweise“ mit allen potenziellen Impfstoffherstellern verhandelt worden. Es sei bei Ausschreibungen allgemein üblich, das Risiko zu verteilen.
Nationale Alleingänge verböten sich bei einer weltweiten Pandemie. Es handle sich um „sehr komplexe und globale Prozesse der Beschaffung“, fügte Feldmeier an. Dies schließe ausdrücklich auch die Zulieferindustrie ein, die sterile Verdünnungslösungen oder Spritzen herstelle. Stattdessen sollte in der Diskussion im Vordergrund stehen, dass es bereits zum Zeitpunkt der Zulassung viel Impfstoffe gegeben habe. Das sei keineswegs selbstverständlich.