Die Impfung als wirksamstes Mittel gegen die Pandemie

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

Mehr als ein Jahr ist es nun schon her, dass die Corona-Pandemie in China ihren Anfang nahm. Angesichts weiterhin hoher Fallzahlen steht auch Deutschland unter Druck, die Ausbreitung des Virus mit Massenimpfungen einzudämmen. Auch wenn der erste im Westen zugelassene Corona-Impfstoff von dem deutschen Unternehmen Biontech entwickelt wurde, steht Deutschland im internationalen Vergleich bei den Impfungen nicht an der Spitze:

Schnelles Handeln in China

Die Volksrepublik war im Sommer das erste Land weltweit, das gegen das neuartige Coronavirus impfte. Obwohl in China noch lange kein Corona-Vakzin zugelassen war, bekamen Risikogruppen wie etwa Beschäftigte im Gesundheitsbereich bereits Impfungen. Bis heute wurden knapp fünf Millionen Menschen in China geimpft – und an Silvester erteilten die Behörden erstmals eine bedingte Marktzulassung für ein Corona-Vakzin. Es handelt sich um den Impfstoff des chinesischen Pharmariesen Sinopharm.

Russland impft seit dem 5. Dezember Risikogruppen mit seinem selbst entwickelten Corona-Impfstoff Sputnik V. Dass die russischen Behörden Sputnik V im August schon vor Abschluss der letzten Testphase zugelassen hatten, war international auf Kritik gestoßen.

Belarus und Argentinien begannen am 29. Dezember mit der Verabreichung des russischen Impfstoffs. Algerien plant dies für Januar.

Großbritannien als Vorreiter im Westen

Die erste Zulassung eines Corona-Impfstoffs in Westeuropa erteilte Großbritannien, und zwar für das Vakzin von Biontech und seines US-Partners Pfizer. Seit dem 8. Dezember wird das Mittel verabreicht, bisher erhielten mehr als eine Million Menschen im Vereinigten Königreich die schützende Spritze. Vergangene Woche war Großbritannien auch das erste Land, das dem von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilte. Schon diesen Montag begannen die Impfungen.

Die USA und Kanada haben am 14. Dezember mit ihren Impfkampagnen begonnen, die Schweiz am 23. Dezember und Serbien am 24. Dezember. In Deutschland wie auch in den meisten anderen EU-Staaten wird seit dem 27. Dezember geimpft, Island startete zwei Tage später. In all diesen Ländern kommt vorläufig nur das Biontech-Vakzin zur Anwendung.

Die USA und Kanada ließen als erste Länder den Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna zu. In der EU wird die Arzneimittelbehörde EMA an diesem Mittwoch erneut über das Moderna-Vakzin beraten.

Ehrgeiziges Israel, keine konkreten Pläne im südlichen Afrika

Im Nahen Osten waren die Vereinigten Arabischen Emirate das erste Land, das eine Impfkampagne startete. Dazu verwendet es seit dem 14. Dezember den Sinopharm-Impfstoff. Dubai startete am 23. Dezember mit der Verabreichung des Biontech-Vakzins. Saudi-Arabien und Bahrain begannen ihre Impfkampagnen am 17. Dezember, Katar am 23., Kuwait am 24. und Oman am 27. Dezember.

In Israel liefen die Impfungen mit dem Biontech-Impfstoff am 19. Dezember an. Innerhalb nur eines Monats will das Land ein Viertel seiner 9,1 Millionen Einwohner immunisiert haben. Bis Ende Dezember waren es bereits rund 800.000 Menschen.

Die Türkei hat Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinovac erhalten und will diese ab Mitte Januar verabreichen. 

In Asien begann Singapur am 30. Dezember mit den Impfungen mit Biontech-Dosen. Indien erteilte den Corona-Impfstoffen von AstraZeneca und des indischen Unternehmens Bharat Biotech am Sonntag eine Notfallzulassung. Die Impfungen sollen in den kommenden Wochen starten. 

Japan und Taiwan planen ihre Impfungen für das erste Quartal, die Philippinen und Pakistan wollen im zweiten Quartal nachziehen und Afghanistan und Thailand Mitte des Jahres.

In Lateinamerika haben am 24. Dezember Mexiko, Chile und Costa Rica als erste mit den Corona-Impfungen begonnen. Sie verwenden das Biontech-Vakzin. 

In Afrika südlich der Sahara und in Ozeanien gibt es noch keine konkreten Impfpläne, Südafrikas Regierung hofft nach eigenen Angaben auf erste Impfstoff-Lieferungen im Februar. Im westafrikanischen Guinea wurden vergangene Woche aber im Rahmen einer Testreihe Dosen von Sputnik V verabreicht.

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