CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt erwartet eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union nach Ostern. „In diesem Jahr wird ein Kanzlerkandidat deutlich später aufgestellt als normal“, sagte Dobrindt am Mittwoch in Berlin zur Eröffnung der Winterklausur der CSU-Bundestagsabgeordneten. Er könne sich vorstellen, dass nach Ostern „eine gute Zeit“ dafür sei. Das halte er in Anbetracht der Coronakrise für angemessen.
Dobrindt forderte, dem „Hang zur Eile“ zu widerstehen. Nach Ostern sei noch genug Zeit für einen „modernen Wahlkampf“. Dieser werde „kurz, intensiv und digital“ sein. Die Entscheidung für einen Kandidaten müsse deutlich vor der Sommerpause fallen. Es gehe darum, mit dem Kandidaten in einen Wahlkampf zu ziehen, der die größten Chancen auf eine erfolgreiche Wahl bringe – „ganz unabhängig davon, wer am 15. Januar neuer Parteivorsitzender der CDU wird“, sagte Dobrindt.
Der CSU-Landesgruppenchef warf der SPD mangelnde Disziplin vor. „Wer innerhalb der Regierung mehr wahltaktische Fragen stellt, anstatt mutige Antworten zu geben, befindet sich offensichtlich in der falschen Rolle“, sagte er und warnte die Sozialdemokraten davor, voreilig in einen Wahlkampf einzutreten. Die SPD hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuletzt mehrfach wegen seiner Impfstrategie scharf kritisiert.