Heil: Lockdown der Wirtschaft durch Homeoffice verhindern

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Symbolbild: Homeoffice

Homeoffice in möglichst vielen Betrieben des Landes soll nach dem Willen von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) einen Lockdown der gesamten Wirtschaft verhindern. „Die Bänder laufen und das soll möglichst auch so bleiben“, sagte Heil am Dienstag in Berlin. Er appellierte daher „dringend“ an die Unternehmen, wo immer es sinnvoll und möglich sei, mobiles Arbeiten auch zu erlauben, „und zwar sofort“.

Heil beriet sich dazu mit den Personalvorständen und Betriebsräten der 30 größten Dax-Firmen. Mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden will er weiter in Kontakt bleiben. Es gehe darum, die Gesundheit der Menschen des Landes zu schützen, aber auch, im Sinne der Wirtschaft alles zu tun, um die Corona-Lage in den Griff zu bekommen, betonte Heil.

Wo es nicht möglich sei, die Arbeit zu Hause zu machen, etwa im Einzelhandel und in Teilen des produzierenden Gewerbes, sei die konsequente Einhaltung der Arbeitsschutzstandards wichtig, forderte Heil. Das bedeute auch, besondere Maßnahmen für gefährdete Gruppen zu erarbeiten. Es müsse „mit aller Macht“ verhindert werden, dass der Arbeitsplatz zu einem Infektionsort werde – egal ob zu Hause oder im Betrieb.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), er habe „kein Verständnis für dieses Präsenzgehabe in einigen deutschen Chefetagen, obwohl Arbeit von zu Hause ohne Probleme möglich ist“. Wo Homeoffice möglich sei, müsse es auch stattfinden – ohne schlechtes Gewissen und Angst vor Konsequenzen für die Arbeitnehmer.

Über die Möglichkeit oder das Gebot, in der Corona-Krise mobil oder zu Hause zu arbeiten, ist eine heftige Debatte entbrannt. So fordern etwa der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und auch die Grünen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice. Auch Heil hatte ursprünglich einen solchen Anspruch angekündigt, war davon aber nach Einwänden aus der Union abgerückt.

Arbeitgeberpräsident Steffen Kampeter wandte sich gegen eine mögliche Pflicht zum Homeoffice. Das sei „unpraktikabel“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) dem Bayerischen Rundfunk. Der BDA sei aber „offen, darüber nachzudenken, wie wir unsere Mitglieder noch mehr motivieren können“. Im NDR plädierte Kampeter zudem für mehr Differenzierung. Es gebe Branchen, in denen das Homeoffice keine sinnvolle Alternative sei.

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