In Mexiko-Stadt müssen wie vielerorts auf der Welt die Restaurants wegen der Corona-Beschränkungen geschlossen bleiben – doch in der mexikanischen Hauptstadt haben am Montag mehr als 500 von ihnen dennoch ihre Türen für Gäste geöffnet. „Das ist kein Akt der Rebellion“, sondern ein Akt der Verzweiflung, sagt Guilliano Lopresti, Eigentümer des „Quebracho“ im Innenstadtviertel Cuauhtemoc: „Wir öffnen, denn die einzig andere Option ist der Tod.“
Lopresti hat Platz für 200 Gäste in seinem Restaurant – eingelassen hat er am Montag 48 Kunden. Ein Kellner mit Maske misst ihre Temperatur und bittet sie, die Hände zu desinfizieren. Entlang der Straße, in der das „Quebracho“ liegt, haben mehrere Restaurants geöffnet – auch das „Attenti“ von Velino de la Cruz. „Wir machen nur zehn Prozent des Vorkrisen-Umsatzes“, sagt de la Cruz. Mit Außer-Haus-Lieferungen seien die Verluste nicht wettzumachen.
Seit dem 18. Dezember müssen die Restaurants in der Neun-Millionen-Metropole geschlossen bleiben. Die Stadtverwaltung lässt sich nicht erweichen. Vertreter Alfonso Suarez del Real sagte im Sender Radio Formula, er habe zwar Verständnis für die Restaurantbetreiber – gleichzeitig aber müsse die Stadt an die Familien denken, „deren Angehörige im Krankenhaus liegen“. Das seien im Großraum Mexiko-Stadt etwas mehr als 6000 Menschen.
Mexiko mit seinen 129 Millionen Einwohnern zählt aktuell mehr als 1,5 Millionen mit dem Coronavirus Infizierte. Mindestens 134.368 Menschen sind offiziellen Angaben an oder mit dem Virus gestorben.