Die meisten Deutschen wollen weniger Straßenverkehr – doch entsprechende Abgaben wie eine City-Maut oder höhere Parkgebühren finden vergleichsweise wenig Zustimmung. 66 Prozent der Haushalte sprechen sich „für eine stärkere Ausrichtung auf Verkehrsvermeidung“ aus, doch nur 23 Prozent würden eine Maut in Innenstädten befürworten und nur 26 Prozent sind für höhere Parkgebühren, wie die staatliche Förderbank KfW am Montag mitteilte.
Die persönliche Akzeptanz solcher Maßnahmen ist umso höher, je größer die empfundene Betroffenheit ist, wie die Daten aus dem sogenannten Energiewendebarometer der KfW zeigen. Demnach ist die Zustimmung zu einer City-Maut in Haushalten, die sich stark durch Schadstoffe belastet fühlen, mit gut 42 Prozent deutlich höher als in Haushalten, die sich nicht betroffen fühlen (14,9 Prozent). In Großstädten stimmten knapp 49 Prozent der von Schadstoffemissionen betroffenen Haushalte der Einführung einer Maut zu.
Viele „Einzelmaßnahmen der Verkehrspolitik“ fänden zwar bei den von der Verkehrsbelastung betroffenen Haushalten Zustimmung, aber noch keine gesamtgesellschaftliche Unterstützung, erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Um sie „konsensfähig zu machen, müssen die Vorteile der Maßnahmen für alle deutlicher hervorgehoben werden“. Köhler-Geib forderte bei Gebühren wie einer Maut „eine hohe Transparenz bei der Preisgestaltung“ sowie eine möglichst breite Umverteilung der eingenommenen Mittel, um Vorbehalte zu mindern.