Im brandenburgischen Nauen ist ein Privatzoo wegen schwerer Tierschutzverstöße geschlossen worden. Das Veterinäramt verhängte außerdem ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot gegen den Betreiber, wie ein Sprecher des Landkreises Havelland am Montag sagte. In dem Zoo lebten nach Angaben der Organisation Aktion Tier mehr als 60 Tiere in „alten, martialisch wirkenden Gehegen“. Nach eigenen Angaben hatten die Aktivisten bereits im November vergangenen Jahres Anzeige gegen den Betreiber erstattet.
In dem Zoo wurden demnach unter anderem Gänse, Hühner und Kaninchen, aber auch Affen und Waschbären gehalten. In zwei Außengehegen lebten außerdem Hausschweine, Ponys, Esel und Ziegen. Die Tiere seien nicht artgerecht ernährt worden, und die Gehege seien „improvisiert und aus nicht tiergerechten Materialien zusammengebastelt“ gewesen. Da die Gehege nicht ordnungsgemäß gereinigt wurden, bestand laut Aktion Tier außerdem ein „dauerhaft hohes Gesundheitsrisiko“.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Veterinäramt dem Zoobetreiber Auflagen erteilt, die aber nicht umgesetzt wurden, wie der Sprecher des Landkreises sagte. Aus diesem Grund habe sich das Veterinäramt nun für die Schließung des Privatzoos entschieden. Die Tiere würden nun anderweitig untergebracht.