Gegen einen mutmaßlichen tamilischen Rebellen hat am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf ein Prozess wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Mordes begonnen. Zum Auftakt kündigte der Angeklagte Mayuran R. einem Gerichtssprecher zufolge an, sich im Verfahren nicht äußern zu wollen. Der heute 27-jährige R. soll als Jugendlicher bei den Befreiungstigern Tamil Eelam (LTTE) aktiv gewesen und an einem Bombenanschlag in Sri Lanka mit sechs Toten beteiligt gewesen sein.
Die Vorwürfe beruhen laut Gericht „maßgeblich“ auf eigenen Angaben des Manns in dessen Asylverfahrens. R. habe zum Prozessauftakt angekündigt, diese Aussagen widerrufen zu wollen. Laut Anklage soll er den LTTE von September 2007 bis 2009 angehört haben.
Er steht unter Verdacht, am 12. September 2008 in der Nähe von Jaffna in Sri Lanka „unmittelbar vor einem Konvoi der srilankischen Armee eine Bombe mittels eines Fernauslösers gezündet zu haben“. Bei dem Anschlag seien sechs Menschen gestorben und viele weitere verletzt worden.
Zum Zeitpunkt der Tat soll der Angeklagte erst 15 Jahre alt gewesen sein, weswegen Jugendstrafrecht angewandt wird. Danach drohen ihm bis zu zehn Jahren Haft. Das Verfahren ist zunächst bis Anfang Februar angesetzt.