CSU-Chef Markus Söder sieht nach der Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet keine Eile bei der Festlegung auf den Kanzlerkandidaten der Union. „Um Ostern herum oder nach Ostern“ sei ein geeigneter Zeitpunkt für die Klärung dieser Frage, sagte Söder am Samstagabend im ZDF-„heute journal“. Er sprach sich dafür aus, die Landtagswahlen im März in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz abzuwarten und warnte vor einem „Frühstart“.
„Wer zu früh startet, der kann auch einen schweren Fehler machen“, sagte Söder. „Am Ende kommt es darauf an, wie wir es schaffen, gemeinsam eine Aufstellung zu finden, personell und inhaltlich, die den besten Erfolg garantiert für eine Bundestagswahl, und zwar langfristig gesehen.“
Er habe mit Laschet nach dessen Wahl zum neuen CDU-Chef am Samstag bereits telefoniert und ihm im Namen der CSU gratuliert. Bei dem Gespräch sei es aber nicht um die Frage gegangen, „wer möglicherweise im Herbst als Kandidat antritt“. Er sei froh, „dass nach einem Jahr offenem Wahlkampf jetzt endlich eine Entscheidung“ über den neuen Vorsitzenden der Schwesterpartei getroffen worden sei, betonte Söder. „Ich hoffe, dass jetzt die Partei wieder gut zusammenwachst.“
Den Vorstoß des unterlegenen CDU-Vorsitzkandidaten Friedrich Merz, der sich nach seiner Wahlniederlage für den Posten des Bundeswirtschaftsministers in Spiel gebracht hatte, wies der CSU-Chef zurück. „Ich glaube, im Moment sind wir uns alle einige, dass wir in der Bundesregierung keine Veränderungen brauchen.“ Grundsätzlich würde er es sich aber wünschen, „dass Friedrich Merz im Team bleibt“.