SPD dringt vor Corona-Spitzengespräch auf mehr Homeoffice

Symbolbild: Homeoffice
Symbolbild: Homeoffice

Die SPD dringt vor dem Corona-Spitzengespräch am Dienstag auf mehr Homeoffice in Betrieben und Verwaltungen. „Wir müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass die Bereitschaft wächst, Homeoffice auch zu nutzen“, sagte Parteichef Norbert Walter-Borjans am Montag in Berlin. Wo dies nicht möglich sei, könnten Arbeitgeber beispielsweise dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zweimal pro Woche getestet werden und dass „Masken ausreichend zur Verfügung stehen“.

„Wir brauchen mehr Homeoffice, nicht irgendwann, sondern jetzt“, sagte auch Ko-Parteichefin Saskia Esken nach Beratungen des Parteipräsidiums. Es gehe darum, dass Infektionsrisiko weiter einzudämmen, auch mit Blick auf die Gefahr einer Ausbreitung mutierter Coronaviren. Deswegen sei auch „an Schulen erst einmal keine Rückkehr zum Regelbetrieb vorstellbar“.

Zu zusätzlichen einschneidenden Maßnahmen wie einer Ausgangssperre äußerten sich die Parteivorsitzenden vorsichtig. „Es geht weniger um zusätzliche Maßnahmen als um Verschärfungen durch konsequente Anwendung“, sagte Walter-Borjans. Er wandte sich dabei auch gegen Abweichungen von den vereinbarten Regelungen in den Bundesländern.

Auch Esken sagte, das Wichtigste sei für sie „die Durchsetzung der bisherigen Maßnahmen“. Die Lage sei weiterhin schwierig, betonte sie jedoch auch mit Blick auf mehr als 6000 Menschen, die pro Woche an oder mit einer Corona-Infektion sterben. Daher müssten die Kontakte weiterhin verringert werden.

Kritisch äußerten sich die Parteichefs zu dem Vorstoß von Außenminister Heiko Maas (SPD) zugunsten von Sonderrechten für Geimpfte. Diese Debatte sei „wesentlich verfrüht“, sagte Esken. Bislang sei weder klar, ob Geimpfte Infektionen weitergeben könnten noch hätten alle Menschen überhaupt Zugang zu dem Impfstoff.

Erst wenn dieser Zugang gegeben sei, könne darüber nachgedacht werden, „ob da möglicherweise Unterschiede gemacht werden können“, sagte auch Walter-Borjans. Es dürften sich jetzt nicht Ältere, die beim Impfen Vorrang haben, Freiheiten nehmen, die jüngeren Menschen dann verwehrt würden.

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