SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat vor einer Radikalisierung von Corona-Leugnern gewarnt und weitere Sicherheitsvorkehrungen für Impfzentren angemahnt. „Wenn die Stimmung weiter hochkocht, kann das auch in Angriffe auf Impfzentren umschlagen“, sagte Klingbeil am Montag dem Portal t-online. „Impfen ist unter Corona-Leugner mittlerweile das Feindbild schlechthin“, sagte er. „Gruppierungen von Esoterikern bis hin zur radikalen Rechten vereinen sich in ihrer Ablehnung gegen den Impfstoff.“
Klingbeil forderte: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Impfzentren, das Personal und diejenigen, die sich dort impfen lassen wollen, sicher sind.“ Der SPD-Politiker begrüßte entsprechende Vorkehrungen des Bundesinnenministeriums und mahnte zugleich: „Die Sicherheitsbehörden sollten die Stimmungsmache der Impfgegner auf Telegram und in anderen Netzwerken intensiver beobachten, als das heute der Fall ist.“
Es müsse alles dafür getan werden, „dass das Impfen in Deutschland ein Erfolg wird“, sagte Klingbeil weiter. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe das Versprechen abgegeben, dass allen Deutschen bis zum Sommer ein Impfangebot gemacht werden könne. Dafür müsse es neben dem Schutz der Impfzentren auch genug Impfstoff und eine große Akzeptanzkampagne geben.
In den vergangenen Wochen waren unter anderem Impfzentren oder Hinweisschilder zu diesen Zentren mit Farbe beschmiert worden. Das Bundesinnenministerium befürchtet massive Störversuche während der Corona-Impfkampagne.
Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums sagte unter anderem mit Blick auf die sogenannte Querdenker-Szene: „Die Sicherheitsbehörden sind hellwach“. Auch hätten diese „alle Entwicklungen im Blick. Die Sprecherin verwies allerdings auch auf die „heterogene Zusammensetzung“ der Bewegung.