Deutschlands Kommunen fordern baldige Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Es brauche eine „klare, abgestufte Exitstrategie aus dem Lockdown“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Infektionszahlen seien derzeit zwar noch zu hoch, „aber sie sinken“, betonte er. Deshalb sei die Politik gefordert, „jetzt klare Perspektiven aufzuzeigen: Ab welchen Inzidenzwerten sollen welche Lockerungen gelten?“
Das werde natürlich regional unterschiedlich sein, sagte Landsberg weiter. Im Vordergrund müssten aber überall die Perspektiven für Kitas und Grundschulen stehen. Das erwarteten die Eltern, die mit Homeoffice und Homeschooling längst an ihrer Leistungsgrenze angelangt seien.
„Auch die Wirtschaft braucht diese Signale für eine solide Planung“, forderte Landsberg. Der Eindruck, der Staat könne alles und überall über Monate durch Zahlungen ausgleichen, sei „realitätsfern“. Beim Einzelhandel und in der Gastronomie, aber auch im Kulturbereich sei die Lage dramatisch.
Konkret forderte Landsberg, dem Einzelhandel „durch mehr verkaufsoffene Sonntage zusätzliche Perspektiven zu eröffnen“. Der boomende Onlinehandel müsse „angemessen an der Finanzierung der kommunalen Infrastruktur, die er nutzt, zum Beispiel durch eine Paketversandsteuer, beteiligt werden“.