Trotz der in vielen europäischen Ländern sinkenden Zahl an Corona-Neuinfektionen ist es nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch zu früh, um Restriktionen zu lockern. In 30 von 53 Ländern Europas sei „ein signifikanter Rückgang“ bei der 14-Tage-Inzidenz festzustellen, sagte am Donnerstag WHO-Regionaldirektor Hans Kluge in Kopenhagen. „Aber die Übertragungsraten sind immer noch zu hoch, die Gesundheits- und andere verbundene Bereiche zu belastet, so dass es zu früh für Lockerungen wäre.“
Kluge bezeichnete die jetzige Situation als „pandemisches Paradox“: Zwar gebe es durch den Beginn der Impfungen „wirkliche Hoffnung, aber neu aufgetretene, zur Sorge Anlass gebende Varianten bedeuten größere Unsicherheit und ein höheres Risiko“.
Laut einer auf offiziellen Angaben der Behörden beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in den vergangenen sieben Tagen in Europa gut 1,42 Millionen neue Corona-Infektionen registriert. Das sind rund zehn Prozent weniger als in den sieben Tagen zuvor.