Etwas mehr als ein Jahr nach einem Mord an einem jungen Stalkingopfer ist ihr Verfolger vom Landgericht Hannover zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Die Richter sahen es nach Angaben eines Gerichtssprechers vom Donnerstag als erwiesen an, dass der 35-Jährige seiner 23-jährigen Bekannten mehr als zwei Jahre nachstellte und sie schließlich im Januar 2020 in ihrer Wohnung in Hannover tötete.
Das Gericht ging demnach von einem Mord aus sogenannten niedrigen Beweggründen aus. Es stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Der Mann war demnach über eine Balkontür in die Wohnung der von ihm verfolgten Frau eingedrungen und hatte sie mit Schlägen, einem Elektroschocker und Pfefferspray attackiert. Dann erstach er sein vollkommen überraschtes sowie wehrloses Opfer.
Begonnen hatte der Beschuldigte mit seinem Stalking laut Anklage Ende 2017, nachdem die Frau keine Beziehung anfangen und einen rein freundschaftlichen Umgang mit ihm pflegen wollte. Dadurch habe sich der Angeklagte „zurückgewiesen“ gefühlt, weshalb er seinem Opfer telefonisch, in sozialen Medien und persönlich nachstellte.