Mehr als ein halbes Jahr nach den schweren Ausschreitungen auf dem Opernplatz in Frankfurt am Main hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen sieben Männer vor dem Amtsgericht erhoben. Ihnen werden unter anderem Landfriedensbruch in einem besonders schweren Fall und versuchte gefährliche Körperverletzung vor, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.
Die Beschuldigten sind zwischen 18 und 31 Jahre alt und wohnen überwiegend in Frankfurt. Sie sollen in der Nacht zum 19. Juli 2020 an den Krawallen in der Innenstadt beteiligt gewesen sein und Flaschen auf Polizisten geworfen haben. Ob tatsächlich jemand dabei verletzt wurde, könne den Männern nicht sicher zugerechnet werden.
Einer der Beschuldigten soll sich gewaltsam gegen seine Festnahme gewehrt haben. Ein weiterer soll andere Täter angefeuert haben. Einem Wohnsitzlosen wirft die Staatsanwaltschaft acht Flaschenwürfe vor. Er befand sich deswegen rund einen Monat lang in Untersuchungshaft.
Rund 3500 Menschen hatten am Abend des 18. Julis auf dem Opernplatz zunächst friedlich gefeiert. In wechselnder Beteiligung und Zahl sollen sich in den frühen Morgenstunden des 19. Julis junge Männer zusammengerottet haben, um aus dem Schutz der Menschenmenge Glasflaschen auf Polizisten zu werfen.
Bei den Ausschreitungen wurden fünf Polizisten verletzt. Es entstand ein Sachschaden von mindestens 14.600 Euro. Der Prozess ist hinsichtlich eines heranwachsenden Beschuldigten für den 17. Februar geplant. Weitere Termine wurden noch nicht bestimmt.
In der Corona-Pandemie hatten sich im Sommer in zahlreichen Städten Feiernde auf öffentlichen Plätzen getroffen. Auch in Stuttgart kam es zu Krawallen. Hunderte Menschen randalierten dort in der Nacht zum 21. Juni in der Innenstadt und griffen Polizisten an. Die Krawalle in beiden Städten sorgten bundesweit für Schlagzeilen.