Augen-Verlust von „Gelbwesten“-Aktivist hat juristische Folgen für Polizisten

Symbolbild: "Gelbwesten"
Symbolbild: "Gelbwesten"

Der Augen-Verlust des prominenten „Gelbwesten“-Vertreters Jérôme Rodrigues in Frankreich hat juristische Folgen für einen Polizisten: Die Justiz beschuldigt den Beamten der „vorsätzlichen Körperverletzung mit Folge der Verstümmelung“, wie es am Mittwochabend von Seiten der Ermittler hieß. Er soll eine Granate geschleudert haben, deren Splitter Rodrigues so schwer am rechten Auge verletzte, dass er seine Sehkraft verlor.

Ein zweiter Polizist wird von der Justiz beschuldigt, ein Gummigeschoss abgefeuert zu haben, das einen weiteren Demonstranten am Bein verletzte. Rodrigues begrüßte das Vorgehen gegen die Polizisten in einem auf Facebook veröffentlichten Video. „Wenn mir eines Tages Gerechtigkeit widerfährt, werde ich aber nur halb gewonnen haben“, erklärt der „Gelbwesten“-Aktivist darin. Es müsse Gerechtigkeit für „alle Verstümmelten der Bewegung geben, die ein Auge oder eine Hand verloren haben“.

Durch seine Verletzung war Rodrigues vor zwei Jahren zu einer Symbolfigur der Protestbewegung geworden, die den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron forderte. Zeitweise gingen um die Jahreswende 2018/2019 mehr als eine Million Menschen für bessere Lebensbedingungen auf die Straße.

Die Proteste mündeten wiederholt in Zusammenstößen zwischen „Gelbwesten“ und der Polizei, beide Seiten warfen sich exzessive Gewalt vor. Nach einer Zählung des Innenministeriums wurden insgesamt etwa 2500 Demonstranten und rund 1800 Sicherheitskräfte verletzt. 

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