Die niederländische Regierung hat eine Verlängerung der Corona-bedingten nächtlichen Ausgangssperre bis zum 15. März bekannt gegeben. Über eine mögliche weitere Verlängerung werde die Regierung am 8. März entscheiden, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag. Am 15. März beginnt in den Niederlanden die vorgezogene Parlamentswahl. Gegen die Einführung der Ausgangssperre zwischen 21.00 und 04.30 hatte es in dem Land heftige Proteste gegeben.
„Wir befinden uns zurzeit noch in einer unglaublich schwierigen Phase“, sagte Rutte. Nach Einschätzung von Experten sei eine dritte Infektionswelle unvermeidlich, sagte er.
Während Bars, Cafés und Restaurants in den Niederlanden weiter geschlossen bleiben müssen, kündigte Ruttes Regierung leichte Lockerungen in anderen Bereichen an. So dürfen unter anderem Friseursalons wieder öffnen.
Rutte befindet sich seit Mitte Januar nur noch geschäftsführend im Amt. Seine Regierung war nach einem Skandal um Familienbeihilfen zurückgetreten. Mitte März findet in den Niederlanden eine vorgezogene Parlamentswahl statt. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, wird der Urnengang über drei Tage gestreckt.
Die Einführung der nächtlichen Ausgangssperre – der ersten in den Niederlanden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges – hatte im Januar zu teils gewaltsamen Protesten geführt, in deren Verlauf mehr als 400 Menschen festgenommen wurden.