Wegen der Corona-Pandemie wird die Bundestagswahl in diesem Jahr so teuer wie noch nie. Das Bundesinnenministerium habe insgesamt rund 107 Millionen Euro für die Wahl veranschlagt, berichtete die „Saarbrücker Zeitung“ (Montagsausgabe) unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher. Damit steigen die Kosten erstmals auf über 100 Millionen Euro.
Das Ministerium rechne mit einem erhöhten Anteil von Briefwählern, denn es sei nicht auszuschließen, „dass die Wahl noch unter Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie stattfinden wird“, sagte der Sprecher. Mehr Briefwähler bedeuteten höhere Kosten, da der Bund die unentgeltliche Wahlbriefbeförderung finanziert. Auch die Versendung der Wahlbenachrichtigungen sei teurer geworden. Vor vier Jahren lag der Anteil der Briefwähler bundesweit bei 28,6 Prozent.
2017 kostete die Wahl den Angaben zufolge noch 92 Millionen Euro, 2013 waren es 77 Millionen Euro. Ein Sprecher des Bundeswahlleiters sagte der Zeitung, aufgrund von Corona könnten auch zusätzliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer notwendig sein. Dies würde dann zu Mehrausgaben bei den so genannten „Erfrischungsgeldern“ führen. Wer im Wahllokal mitarbeitet, bekommt 25 Euro, Wahlvorstände 35 Euro.