Im März 2020 hat sich der Begriff „hamstern“ in die deutschen Haushalte geschlichen. Grund dafür war die globale Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Restaurants, Imbisse und Kantinen mussten schließen und Leute fingen an, länger haltbare Lebensmittelprodukte zu hamstern. Eine Studie der Geisenheimer Hochschule hat erforscht, warum Menschen lang haltbare Güter im Übermaß kauften.
Mithilfe einer Online-Umfrage während des ersten Lockdowns im Frühsommer 2020 haben die Forscher Personen aus allen Bevölkerungsgruppen befragt. Der Großteil der Befragten gab an, Hamstern als etwas Unnötiges und Negatives zu betrachten. Sie gaben ebenfalls an dieses egoistische und unsoziale Verhalten zu verurteilen. Personen, die hamstern als etwas positives ansahen, haben laut Studie umso eher gehamstert. Ungefähr ein Viertel der Befragten, gab an selbst lagerfähige Lebensmittel gehamstert zu haben.
Gründe der Hamsterer
Ein Hauptgrund war die Unsicherheit der Lage in Deutschland im Allgemeinen und im speziellen der Lebensmittelversorgung im Land. Zwar vertrauten viele der Befragten darauf, dass insgesamt immer genug Lebensmittel zu kaufen seien aber ungefähr die Hälfte der Befragten berichteten auch von Einkaufsbeschränkungen und davon, dass Regale leer waren.
Viele der Hamsterer hatten auch befürchtet, dass Lebensmittel in Zukunft nicht mehr verfügbar sein würden. Je mehr die Befragten das Gefühl hatten, dass andere hamstern, desto eher neigten sie selbst dazu, mehr einzukaufen. So sprachen einige Befragte von „Rudelverhalten“ und davon, dass sie sich zum hamstern „anstecken“ haben lassen. „Die Vermutung liegt nahe, dass Medienberichte über leere Regale eine Art Herdentrieb hingehend zum Hamstern angefeuert haben“, so die Forschenden.
„In den letzten Monaten wurden einige Studien und Umfragen zum Thema Hamstern durchgeführt. Zu Beginn des jetzigen Lockdowns zeigte sich, dass weniger gehamstert wird als noch in der Anfangsphase der Pandemie“, so Dr. Mira Lehberger vom Institut für Frischproduktlogistik der Hochschule Geisenheim. Laut den Forschenden wäre es nun aufschlussreich, die verschiedenen Lockdownphasen zu vergleichen, um Änderungen im Konsumverhalten zu verstehen.