Düsseldorfer Prozess gegen mutmaßliche syrische Kriegsverbrecher beginnt im März

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Wegen eines mutmaßlichen Kriegsverbrechens beginnt im März ein Prozess gegen zwei Syrer vor dem Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf. Die Anklage der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gegen ein mutmaßliches Mitglied und einen mutmaßlichen Unterstützer der Dschihadistenmiliz Dschabhat al-Nusra wurde zugelassen, wie das Gericht am Montag mitteilte. Die beiden Männer sollen an der Hinrichtung eines bereits gefangenen und völkerrechtlich geschützten Oberstleutnants der syrischen Armee beteiligt gewesen sein.

Die Anklage richtet sich gegen einen 43-Jährigen, der zuletzt in Naumburg an der Saale wohnte sowie gegen einen 35 Jahre alten Mann, der zuletzt in Essen lebte. Ihnen wirft die Bundesanwaltschaft gemeinschaftlichen Mord sowie Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vor. Der Angeklagte Khedr A. K. soll Mitglied der Al-Nusra-Front gewesen sein, einer syrischen Abspaltung des Terrornetzwerks Al-Kaida. Sami A. S. soll als deren Unterstützer an Kampfhandlungen im syrischen Bürgerkrieg beteiligt gewesen sein.

Beiden Männern wird vorgeworfen, am 10. Juli 2012 an der Erschießung des gefangenen Offiziers der syrischen Armee beteiligt gewesen sein. A. S. soll die Hinrichtung gefilmt und kommentiert sowie die Aufnahmen dann Dschabhat al-Nusra für deren Propagandaarbeit zur Verfügung gestellt haben. Beide Beschuldigte wurden am im Juli 2020 in Deutschland festgenommen und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Das Verfahren ist zunächst bis Ende Mai angesetzt.

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