EU-Gesundheitskommissarin warnt vor Grenzschließungen wegen Virus-Mutanten

Stella Kyriakides - Bild: European Parliament from EU, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Stella Kyriakides - Bild: European Parliament from EU, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides lehnt Schließungen der EU-Binnengrenzen aus Furcht vor neuen Varianten des Coronavirus ab. „Die Furcht vor den Mutationen des Coronavirus ist verständlich, aber trotzdem gilt die Wahrheit, dass sich das Virus nicht von geschlossenen Grenzen aufhalten lässt“, sagte Kyriakides der „Augsburger Allgemeinen“ (Montagsausgabe). Gegen die Mutanten helfe nur „konsequentes Impfen sowie die Einhaltung der Hygiene-Regeln“. 

„Ich halte es für falsch, dass wir wieder zu einem Europa mit geschlossenen Grenzen wie im März 2020 zurückkehren“, sagte die EU-Politikerin. Sie forderte die EU-Staaten auf, stärker mit Sequenzierungen die Ausbreitung der Mutanten zu untersuchen. Andernfalls stehe die EU dem Problem „blind“ gegenüber.

An die Mutanten angepasste Impfstoffe sollen nach Worten der Gesundheitskommissarin zudem per Schnellverfahren zugelassen werden können. „Wir haben nun entschieden, dass ein Impfstoff, der vom Hersteller auf der Basis des bisherigen Vakzins zur Bekämpfung neuer Mutationen nachgebessert wurde, nicht mehr den ganzen Zulassungsprozess durchlaufen muss“, sagte Kyriakides der Zeitung. 

Seit Sonntag gelten in Deutschland wegen der Ausbreitung neuer Virus-Varianten schärfere Regeln für die Einreise aus bestimmten Ländern. Reisende wurden an stationären Grenzkontrollen überprüft. Hintergrund ist die Einstufung von Tschechien, der Slowakei und dem österreichischen Bundesland Tirol als „Virusvarianten-Gebiete“ durch die Bundesregierung.

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