FDP warnt vor psychischen Belastungen für Studierende in Lockdown

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Angesichts des anhaltenden Lockdowns an den Hochschulen hat die FDP auf Gefahren für die psychische Gesundheit von Studierenden hingewiesen und eine klare Öffnungsperspektive angemahnt. „Unter der sozialen Isolation, der unsicheren Studienfinanzierung und großen Umbrüchen auf dem Arbeitsmarkt leiden Studierende mit psychischen Erkrankungen besonders“, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Brandenburg der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte die Bundesregierung auf, die „psychische Gesundheit junger Menschen in Ausbildung und Studium endlich wissenschaftlich untersuchen zu lassen“.

Das Bundesbildungsministerium weist in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Brandenburg auf die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks hin, denen zufolge der Anteil von Studierenden mit psychischen Problemen steigt. In der Erhebung 2012 hätten drei Prozent der Befragten angegeben, eine psychische Beeinträchtigung zu haben. Im Jahr 2016 seien es bereits sieben Prozent gewesen. In der Corona-spezifischen Sonderbefragung 2020 waren es demnach sogar zehn Prozent.

„Bei aller Fokussierung auf Corona-Inzidenzwerte darf die Bundesregierung diese gesundheitlichen Folgen nicht länger ignorieren“, forderte der FDP-Bildungspolitiker. „Der persönliche Rückhalt der eigenen Peergroup lässt sich nicht dauerhaft durch Videokonferenzen ersetzen.“ Die Hochschulen bräuchten „endlich eine verlässliche Öffnungsperspektive, die wieder schrittweise soziale Kontakte ermöglicht“.

In der Anfrage an das Bundesbildungsministerium hatte sich Brandenburg auch nach Erkenntnissen zu psychischen Belastungen von Auszubildenden erkundigt. Das Ministerium antwortete, dass der Bundesregierung dazu keine Daten vorlägen. Der FDP-Politiker sieht hier Nachholbedarf: „Dass der Bundesregierung zu psychischen Erkrankungen bei Auszubildenden nicht einmal Daten vorliegen, offenbart ein schreckliches Desinteresse.“

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