FDP will Altersversorgung um gesetzliche Aktienrente ergänzen

Altersvorsorge
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Die FDP im Bundestag will die Altersversorgung in Deutschland um eine gesetzliche Aktienrente ergänzen. Durch einen kapitalgedeckten Pfeiler sollten die Beitragszahler vom Wachstum an den internationalen Aktienmärkten profitieren, sagte Fraktionsvize Christian Dürr am Dienstag in Berlin. Bereits heute reichten die Beiträge zur gesetzlichen Rente bei weitem nicht mehr aus, um die Renten zu finanzieren. 

Der Steuerzuschuss, der im laufenden Jahr bei 106 Milliarden Euro liege, werde in den kommenden Jahren weiter anwachsen. Die Probleme bei der Rente seien „eine der größten Gefahren für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“. Eine Reform sei auch deshalb notwendig, weil den Menschen weder ein sinkendes Rentenniveau noch stark steigende Beiträge zuzumuten sei.  

Dem von Dürr und dem FDP-Sozialexperten Johannes Vogel vorgelegten Konzept zufolge sollen zwei Prozentpunkte des bisherigen Rentenbeitrages nach schwedischem Vorbild in die öffentlich-rechtlich verwaltete Aktienrente fließen. 

Um vorübergehende Einbußen wegen des abgesenkten Beitrages zur gesetzlichen Rente auszugleichen, soll nach dem FDP-Konzept zunächst ein höherer Bundeszuschuss gezahlt werden. Möglich sein sollen auch höhere freiwillige Beiträge sowie der Wechsel zu alternativen Kapitalanlage-Angeboten.

„Die kapitalgedeckte Altersvorsorge muss endlich einfacher, verbraucherfreundlicher und vor allem aktienorientierter werden“, heißt es in dem Konzept von Dürr und Vogel. Durch die gesetzliche Aktienrente könnte nach Überzeugung der FDP-Politiker die Schuldenbremse wieder dauerhaft eingehalten werden, wenn zugleich die Zuwanderung von Fachkräften vorangebracht wird.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßte das Konzept der FDP. „Eine breit gestreute Aktien-Anlage sorgt für mehr Geld im Lebensalter“, erklärte der Vorstand Klaus Müller. „Gleichzeitig können Risiken wie eine Finanzkrise oder fallende Aktienkurse durch Umschichtungen abgefedert werden.“ Die Altersvorsorge in Deutschland brauche einen Neustart.

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