Das deutsche Friseurhandwerk ist hart vom ersten Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie getroffen worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts machten die Betriebe von Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 11,8 Prozent weniger Umsatz. Das ist auch im Vergleich zu anderen Handwerken ein deutlicher Rückgang, wie die Statistiker am Freitag mitteilten. So sanken die Umsätze im Bereich Handwerke für den privaten Bedarf – dazu gehören neben Friseuren etwa auch Steinmetze – um 5,4 Prozent.
Dem Bundesamt zufolge sank folglich auch die Zahl der beschäftigten Friseure und Friseurinnen: In den ersten drei Quartalen im Corona-Jahr gab es einen Rückgang um 4,3 Prozent. Zugleich stiegen die Preise fürs Haareschneiden – denn die Salons mussten unter anderem zusätzliches Geld für Hygienekonzepte und Infektionsschutz ausgeben. Im Anschluss an den ersten Lockdown waren im Mai im Schnitt 5,4 Prozent mehr fällig als im Vorjahreszeitraum, im September waren es plus 6,3 Prozent.
Seit dem Jahr 2009 stiegen die Ausgaben der Privathaushalte für die Körperpflege um rund ein Drittel auf rund 24 Euro im Monat, wie das Bundesamt in Wiesbaden weiter mitteilte. Dazu gehören etwa auch Solarien und Tattoo-Studios.
Die Friseure waren zuletzt bundesweit wegen der Corona-Beschränkungen geschlossen. Die Salons dürfen allerdings gemäß der Bund-Länder-Beschlüsse ab dem 1. März unter strengen Auflagen wieder ihre Türen öffnen – während der generelle Lockdown bis zum 7. März verlängert wurde.
Laut Statistik gab es 2018 in Deutschland rund 53.500 Unternehmen der Friseurbranche mit rund 237.300 Beschäftigten. Sie machten einen Jahresumsatz von fast 6,9 Milliarden Euro – das waren im Schnitt 28.900 Euro pro Beschäftigtem im Jahr. Im zulassungspflichtigen Handwerk setzte ein Beschäftigter durchschnittlich rund 129.700 Euro um.