Grüne sehen trotz Impfstoff-Erfolgen weiter „erhebliche Forschungslücken“

Symbolbild: Forschung
Symbolbild: Forschung

Die Grünen sehen trotz des Tempos bei der Corona-Impfstoffentwicklung weiterhin „erhebliche Forschungslücken“. Es mangele in Deutschland nicht an Forschungsgeist, erklärten die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Maria Klein-Schmeink und der Forschungsexperte Kai Gehring am Montag. „Aber der Bundesregierung fehlt weiterhin ein langfristiger und vorausschauender Blick.“ Oftmals würden Themen erst dann angegangen und entsprechende Forschung gefördert, „wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist oder wenn der öffentliche Druck wächst“.

Klein-Schmeink, Gehring sowie die pflegepolitische Sprecherin der Fraktion, Kordula Schulz-Asche, veröffentlichten ein Papier mit dem Titel: „Starke Forschung für gute Gesundheit – in der Pandemie und darüber hinaus“. Darin fordern sie unter anderem, dass Deutschland deutlich mehr tun müsse, um die Langzeitfolgen von Corona-Infektionen zu erforschen.

Die Bundesregierung müsse zudem „kurzfristig ein umfassendes Förderprogramm in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro für die Medikamentenforschung aufsetzen“. Die Grünen-Fachpolitiker begründen dies damit, dass Medikamente gegen das Coronavirus insbesondere für Menschen in Weltregionen mit schwacher medizinischer Infrastruktur nötig seien, wo bisher kaum oder gar nicht geimpft werde.

Um zukünftigen Pandemien möglichst vorzubeugen und ihre Auswirkungen zu beherrschen, müssten vier neue Forschungszentren gegründet werden, die jährlich mit 150 Millionen Euro zu finanzieren seien. Es gehe darum, die Grundlagen von Pandemien besser zu erforschen, betonten die Grünen-Politiker mit Verweis auf drohende neue Gefahren für die Gesundheit durch Klimakrise, Naturausbeutung oder Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung.

Der Bundesregierung werfen die Grünen-Abgeordneten vor, es finde kein „systematisches, wissenschaftliches Monitoring zur Wirksamkeit einzelner Eindämmungsmaßnahmen statt“. „Diese Versäumnisse machen einen längeren, allgemeineren Lockdown nötig“, heißt es in dem Papier.

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