Lange Haftstrafen in Mordprozess um auf Friedhof verscharrte Leiche

Justitia - Bild: axel.bueckert via Twenty20
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Im Prozess um eine auf einem Friedhof in Hannover versteckte Leiche hat das Landgericht der niedersächsischen Hauptstadt die beiden Angeklagten am Dienstag wegen Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt. Wie ein Gerichtssprecher mitteilte, verurteilten die Richter eine 26-Jährige zu neun Jahren Gefängnis und ihren 24-jährigen Freund zu einer 14-jährigen Haftstrafe. Beide hatten demnach im April 2020 einen Bekannten der Frau mit mehr als hundert Messerstichen getötet.

Laut Sprecher wertete das Gericht die Tat als heimtückischen Mord aus Wut und Hass, in dem erschreckende Gewaltphantasien zu Tage getreten seien. Der 24-Jährige soll seine Haftstrafe daher wegen Gefährlichkeit auch in einer psychiatrischen Klinik verbringen. Beide Angeklagte sind demnach Autisten mit dem Asperger-Syndrom.

Nach dem Verbrechen in der Wohnung des 24-Jährigen verscharrten sie die Leiche des 28-jährigen Opfers, zu dem die Angeklagte zuvor zeitweise eine intime Beziehung unterhalten hatte, notdürftig in einer frisch eingeebneten Grabstätte auf einem nahen Friedhof. Dort wurde sie von Gärtnern entdeckt. Die beiden Verdächtigen wurden dann einige Wochen später festgenommen.

Laut Urteil wurde das ahnungslose Opfer unter einem Vorwand in die Wohnung gelockt, wo es zunächst mit Pfefferspray attackiert wurde. Demnach war der Mann vollkommen arglos und rechnete damit, dort allein auf die Frau zu treffen. Die Beschuldigten fügten dem Mann eine Vielzahl von Stich- und Schnittwunden mit einem eigens für die Tat gekauften Kampfmesser zu. Er starb in kürzester Zeit.

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