Palästinenser werfen Israel Blockade von Impfstoff-Lieferung in den Gazastreifen vor

Impfstoff
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Die Palästinenser haben Israel die Blockade einer Impfstoff-Lieferung in den Gazastreifen vorgeworfen. Die israelische Regierung habe verhindert, dass 2000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V in den Küstenstreifen gelangen, teilte die Palästinensische Autonomiebehörde am Montagabend mit. Diese seien zur Impfung von Mitarbeitern im Gesundheitswesen bestimmt gewesen. Israel trage die „volle Verantwortung für diesen willkürlichen Schritt“.

Die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete (Cogat) teilte mit, die palästinensischen Behörden hätten die Lieferung von 1000 Impfdosen nach Gaza beantragt. Hierüber müsse aber noch eine „politische Entscheidung“ getroffen werden. Israel hatte seine Blockade des Palästinensergebiets nach der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen 2007 verschärft. Seit 2008 führten die Hamas und Israel drei Kriege gegeneinander.

Wegen Lieferverzögerungen wurde am Montag außerdem den Beginn der Impfkampagne für die Bürger im von Israel besetzten Westjordanland verschoben. Die palästinensischen Behörden erwarten insgesamt rund zwei Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller sowie weitere Lieferungen im Rahmen der Covax-Initiative. Im Westjordanland wurden bislang fast 115.000 Corona-Infektionen und fast 1400 Tote registriert. Im Gazastreifen steckten sich nach Angaben der Hamas mehr als 53.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an. 537 Infizierte starben demnach.

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