Ein knappes halbes Jahr nach dem Fund eines toten Babys im niedersächsischen Bardowick hat vor dem Landgericht in Lüneburg ein Mordprozess gegen die Mutter begonnen. Der 22-Jährigen wird zur Last gelegt, ihr Neugeborenes kurz nach der Geburt im Haus ihrer Familie erstickt oder erwürgt zu haben. Danach soll sie die Leiche zunächst gekühlt gelagert und später auf dem Grundstück des Hauses abgelegt haben.
Dort wurde das tote Kind im vergangenen August gefunden. Die 22-Jährige, die selbst in dem Haus wohnt, wurde schnell als die Mutter ermittelt und festgenommen. Zum Prozessauftakt ließ die Beschuldigte nach Angaben einer Gerichtssprecherin über ihren Verteidiger erklären, sie sei davon ausgegangen, dass das Baby tot zur Welt gekommen sei. Es habe keine Lebenszeichen gegeben.
Die Leiche war bei Malerarbeiten in einem Schuppen der Familie entdeckt worden. Sie war in Handtücher und einen Plastiksack gewickelt. Für den Prozess gegen die junge Frau wurden zunächst fünf Verhandlungstage bis zum 24. Februar angesetzt.