Rechtsberatung in Nürnberg: Wann benötigt man sie?

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Nach wie vor haben viele Menschen große Skepsis, sich an einen Juristen zu wenden. Dabei kursieren oftmals falsche Vorstellungen davon, wie eine professionelle Rechtsberatung tatsächlich abläuft. Es besteht die unberechtigte Sorge, sofort vor Gericht zu landen oder immense Summen in Rechnung gestellt zu bekommen, die einen in den finanziellen Ruin treiben. Doch glücklicherweise sieht die Realität anders aus.

Fakt ist jedoch, dass heutzutage immer mehr verfahrene rechtliche Situationen auftreten, in denen es mit einem optimistischen „Das regeln wir schon irgendwie untereinander!“ leider längst nicht mehr getan ist. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es die Grundlage vieler Rechtsfragen noch vor Jahrzehnten gar nicht gab, beispielsweise was Ihre Rechte und Pflichten bei Online-Käufen oder das große Thema Daten- und Verbraucherschutz betrifft. Auch die komplette Arbeitswelt mit der Zeit rechtlich wesentlich komplexer geworden.

Tatsächlich kann jeder viel schneller persönlich in einen unschönen Rechtsstreit involviert werden, als einem bewusst ist. Egal ob sich heftige Auseinandersetzungen mit dem Vermieter über noch ausstehende Kautionsrückzahlungen entwickeln oder Du beim Gebrauchtwagen-Kauf im Nachhinein massive versteckte Mängel feststellen.

Um Dir schnell und kompetent bei den verschiedensten juristischen Fragestellungen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, sind Ansprechpartner wie die KGH Rechtsanwälte in Nürnberg breit aufgestellt. So findet sich bei Bedarf für jedes individuelle Anliegen der richtige Experte, auf dessen kompetente Unterstützung Sie zählen können.

Doch wann wird eine solche Beratung tatsächlich in Anspruch genommen und welche Kosten entstehen dabei? Diese und weitere Fragen wollen wir hier für Dich klären.

Wer bietet in Deutschland Rechtsberatung an?

Neben Rechtsanwälten dürfen auch Steuerberater und sogenannte Rechtsbeistände Klienten juristisch beraten. Dabei muss das Ganze nicht immer klassisch in einer Anwaltskanzlei stattfinden, sondern kann auch durch Stellen wie Arbeitnehmerverbände oder Verbraucherschutzzentralen erfolgen.

An wen Du dich im jeweiligen Fall wenden musst, hängt also bereits von der Art der Rechtsfrage ab. Falls nötig, wirst Du von einer Stelle an eine passende verwiesen. Hierfür reicht oft auch schon eine telefonische Anfrage aus.

Wann ist eine Rechtsberatung sinnvoll?

Die Unterstützung durch einen fachkundigen Juristen hat den Zweck, für Dich zunächst einmal das aufgetretene Problem ganz neutral und sachlich darzustellen. Denn dazu ist man als Betroffener erfahrungsgemäß häufig gar nicht in der Lage. Zum einen fühlt man sich schnell emotional mit der Situation überfordert, zum anderen kennt man weder die exakte Rechtslage, noch die eigenen Anrechte und Pflichten. Darüber hinaus trauen sich viele Bürger auch gar nicht zu, selbst die entsprechenden Gesetze und Paragraphen zu verstehen.

Außerdem kann die schnelle Einschätzung eines Anwalts sehr wichtig sein, um fristgerecht handeln zu können. Beispielsweise weil Sie ansonsten die bestehende Frist zum Einreichen eines schriftlichen Widerspruchs oder dergleichen versäumen.

Bei einer Rechtberatung wird Dir obendrein erst einmal ganz viel Last und Sorge abgenommen, während der Profi Deine Einzelfall ganz individuell prüft. Er kann aufgrund dieser Analyse eine Aussage treffen, wie Du weiter vorgehen solltest und auch wie gut Deine Chancen stehen, die Interessen durchzusetzen. Er wägt ebenfalls ab, wann es sich lohnt, weitere juristischen Schritte einzuleiten. Diese werden auf Wunsch von ihm selbst ausgeführt, um Sie in der Angelegenheit zu vertreten.

Wichtig zu wissen ist, dass die alleinige Beratung oftmals schon ausreicht, damit die Betroffenen sich selbst der Situation annehmen können. Nicht jede Rechtsberatung endet also in einem anwaltlichen Verfahren.

Welche Bereiche werden dabei abgedeckt?

Ein Rechtsanwalt kann Dich in sämtlichen Streitfällen beraten und vertreten, ganz unabhängig davon, ob diese im internationalen Recht, Verkehrsrecht oder Baurecht angesiedelt sind. Je spezieller die Sachlage wird, desto eher empfiehlt sich die Wahl eines Anwalts mit entsprechendem Spezialgebiet und langjähriger Erfahrung.

Ein Großteil der registrierten Rechtsstreitigkeiten fällt dabei unter die Bestimmungen des Arbeitsrechts, Familienrechts, Erbrechts, Mietrechts oder Zivilrechts.

2020/2021 zeigt sich nun aufgrund der besonderen Situation ein deutlicher Anstieg von privaten Streitfällen im Arbeits-, Miet- und Reiserecht. Hier geht es also unter anderem um die Einhaltung von Arbeitsgesetzen in Zeiten von Kurzarbeit, um Ansprüche auf Mietfortzahlungen trotz wirtschaftlicher Krisen oder auch das Anrecht auf Rückerstattung von bereits geleisteten Flug- und Hotelkosten.

Was sind typische Fälle?

Sehr häufig wenden sich Klienten mit diesen Themen an einen Juristen Ihres Vertrauens:

  • Arbeitnehmerrechte im Falle von Entlassungen oder unzulässiger Klauseln in Aufhebungsverträgen.
  • Scheidungsverfahren und Ansprüche auf Unterhaltszahlungen.
  • Schuldfragen bei Verkehrsunfällen oder sonstigen entstandenen Sach- sowie Personenschaden.
  • Streit unter Erben bei fehlendem Testament oder unklaren Familienkonstellationen. Darüber hinaus geht es im Erbrecht inzwischen sogar schon um die online hinterlassenen Vermächtnisse von Verstorbenen.
  • Urheberrechtsfragen, häufig zu Bild- und Textrechten für die digitale Nutzung.
  • Fehlende Mietzahlungen ebenso wie unterlassene Renovierungen seitens der Wohneigentümer.
  • Verbraucherfallen durch unseriösen Internet-Handel, betrügerische Plattformen, etc.
  • Unstimmigkeiten mit dem Finanzamt nach erfolgter Steuerrevision.

Diese Liste gibt nur einen ganz kleinen Einblick in die vielfältigen Fragestellungen, mit denen Klienten sich an eine Fachstelle wenden. Sie zeigen aber auch, dass man in sämtlichen Bereichen professionelle Auskunft erwarten darf.

Wie teuer ist eine Rechtsberatung?

Das ist tatsächlich sehr abhängig vom jeweiligen Fall und dem ausgewählten Anwalt, aber es gelten dennoch Vorgaben. Laut Rechtsanwaltsvergütungsgesetz darf die reine Erstberatung Kosten in Höhe von 190 Euro plus Mehrwertsteuer und eventuell anfallende Auslagen nicht überschreiten. Zudem haben Anwälte seit Sommer 2017 offiziell die Erlaubnis, komplett kostenlose Erstberatungen anzubieten.

Wenn Du ausreichend Zeit haben solltest, empfiehlt sich daher in jedem Fall, bei mehreren Stellen anzufragen, um die Preise im Vorfeld vergleichen zu können.

Nicht nur die Erstberatung, sondern auch weitere Anwaltskosten sind im Idealfall außerdem über eine umfassende Rechtsschutzversicherung abgedeckt, sofern Du diese nicht erst nach Eintreten des Rechtsstreits abschließt. Das zusätzliche Plus hierbei ist, dass Du für die Klärung von ersten Zweifeln auch über die Hotline des Versicherers Rat bekommst, noch bevor Du dir überhaupt einen Rechtsanwalt suchen musst. Allein dies kann schon eine große Hilfe darstellen.

Muss die Beratung immer persönlich erfolgen?

Nicht zwangsläufig. Du hast inzwischen häufig die Möglichkeit, dich zunächst telefonisch oder per E-Mail an die Fachleute zu wenden. Gerade große Beratungsstellen wie Verbraucherschutzzentralen arbeiten auf diesem Weg. Das spart Zeit und Kosten und kann ein guter erster Einstieg sein. Sobald Du Vollmachten abgeben willst oder sehr private Details preisgibst wie beispielsweise einem Sorgerechtsstreit, ist das persönliche Gespräch mit dem zuständigen Anwalt jedoch unabdingbar.

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