Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, der baden-württembergische Ressortchef Thomas Strobl (CDU), hält im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch erneute Grenzschließungen für möglich. „Sie sind als Ultima Ratio notwendig, wenn es darum geht, Leib und Leben von Menschen zu schützen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Freitag. „Wenn eine Region zu einem Hochrisiko- oder Virusmutationsgebiet erklärt wird, greifen bestimmte Maßnahmen und Regeln – und die muss man mit der gebotenen Konsequenz kontrollieren.“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Donnerstag angekündigt, dass ab Sonntag die Grenzen zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol kontrolliert werden. Hintergrund ist das gehäufte Auftreten von ansteckenderen Mutanten des Coronavirus in diesen Gebieten.
„Deutschland schaut mit großer Sorge auf die Entwicklungen in bestimmten Nachbarländern und musste mit Blick auf Tirol und Tschechien jetzt handeln“, sagte dazu Strobl. „Auch wenn die Virus-Mutationen bereits in Deutschland sind – ein weiterer Eintrag muss bestmöglich verhindert werden.“
Grenzschließungen in Form von Einreisekontrollen nach Deutschland gab es im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits. „Wir haben alle im vergangenen Frühjahr erfahren, wie schmerzhaft Grenzschließungen sind“, sagte Strobl mit Blick darauf. Trotzdem könnten sie notwendig sein.
Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) schloss Grenzschließungen zu Frankreich oder Luxemburg nicht aus. Mit Blick auf die Virusmutanten sagte er in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv: „Wenn es krasse Unterschiede gibt zwischen den Inzidenzen, dann wird uns nichts anderes übrig bleiben.“