Astrazeneca-Manager betont guten Schutz den Impfstoffes gegen schwere Verläufe

AstraZeneca-Impfstoffproduktion - Bild: AstraZeneca
AstraZeneca-Impfstoffproduktion - Bild: AstraZeneca

Der Vizepräsident von Astrazeneca Deutschland, Klaus Hinterding, hat die Wirksamkeit des mit Akzeptanzproblemen behafteten Corona-Impfstoffs des Konzerns herausgestellt. In der klinischen Prüfung habe das Mittel „zu fast 100 Prozent vor schweren Verläufen der Erkrankung geschützt“ sagte er am Dienstag den Sendern RTL und ntv. Es gebe auch „neue Daten aus der realen Welt“, nämlich aus Schottland, wo der Impfstoff „ebenfalls zu mehr als 90 Prozent vor schweren Verläufen der Krankheit geschützt hat“.

Zu Berichten über starke Nebenwirkungen nach der Verabreichung des Präparats sagte Hinterding, diese seien als erwartbare Impfreaktionen einzuschätzen. „Die Wahrnehmung der Nebenwirkungen ist tatsächlich etwas verzerrt, das liegt vor allem daran, dass in Deutschland der Astrazeneca-Impfstoff vor allem bei jungen Menschen verimpft wird.“ Diese hätten von Natur aus eine stärkere Immunantwort und meldeten daher auch häufiger Nebenwirkungen.

Das Präparat des britisch-schwedischen Konzerns wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission bisher nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen. Ob eine Anpassung dieser Empfehlung nötig sei, wollte Hinterding nicht kommentieren. Daten aus England und Schottland belegten allerdings, dass der Impfstoff auch ältere Menschen vor schweren Krankheitsverläufen schütze, sagte er.

Zur Frage der Wirksamkeit gegen mutierte Virusvarianten sagte der Manager, gegen die britische Mutante wirke der Astrazeneca-Impfstoff „sehr deutlich“. Er räumte zugleich ein, dass die bisherige Datenlage eine Wirksamkeit gegen schwere Verläufe der südafrikanischen Variante noch nicht belegen könne. Dazu müssten weitere Daten erhoben werden.

Der Impfstoff könne auch flexibel an neue Virusvarianten angepasst werden, betonte Hinterding. „Die Anpassung auch eines Vektor-Impfstoffs im Labor läuft innerhalb von wenigen Wochen.“ Das sei ähnlich wie bei der mRNA-Technologie, auf der etwa der Impfstoff von Biontech und Pfizer beruht.  Zeitintensiv seien eher die klinische Untersuchung und „die regulatorischen Zulassungsdiskussionen“, sagte Hinterding.

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