Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge die Ausbildungsprämie in der Corona-Krise verdoppeln. Sie soll ab dem 1. Juni einmalig 4000 Euro betragen, wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Dienstagausgaben) unter Berufung auf einen Änderungsentwurf des Bundesarbeits- und des Bundesbildungsministeriums für die Förderrichtlinie des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“ berichteten. Auch die Zahl der Betriebe, die für die Förderung infrage kommen, soll demnach größer werden.
Die Corona-Ausbildungsprämie soll dafür sorgen, dass Unternehmen trotz der Corona-Krise weiter so viel ausbilden wie bisher. Im aktuellen Ausbildungsjahr erhalten kleine und mittlere Betriebe eine Prämie von 2000 Euro je neuem Ausbildungsvertrag, wenn sie die Zahl ihrer Lehrlinge konstant halten. Künftig sollen es dem Entwurf zufolge, der laut dem RND noch in Ressortabstimmung ist, 4000 Euro sein.
Auch die sogenannte Ausbildungsprämie plus soll nach dem Bericht verdoppelt werden. Sie wird gezahlt, wenn die Unternehmen trotz der Krise die Zahl der Auszubildenden sogar erhöhen. Bislang beträgt die Prämie einmalig 3000 Euro, künftig sollen es 6000 Euro sein.
Gleichzeitig will die Bundesregierung dem Bericht zufolge die Zahl der Unternehmen, die von den Prämien profitieren können, spürbar ausweiten. Konnten bisher kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern die Prämien beantragen, so sollen es ab dem 1. Juni Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern sein. Wie bislang geht es um Betriebe, die in erheblichem Umfang durch die Corona-Krise getroffen sind, was sich laut der Richtlinie etwa am Einsatz von Kurzarbeit oder an erheblichen Umsatzeinbußen ablesen lässt.
„Viele Betriebe zögern, ob sie angesichts der wirtschaftlichen Lage Ausbildungsplätze anbieten sollen“, hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dem RND Mitte Februar zur Begründung für die geplante Erhöhung der Ausbildungsplatzprämie gesagt. Ein Einbruch bei den Ausbildungsstellen wäre für alle fatal, sagte Heil.