Ex-Kabinettschef von Malta wegen Korruption angeklagt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Der langjährige Kabinettschef der maltesischen Regierung, Keith Schembri, ist wegen Korruption angeklagt worden. Ein Gericht verkündete die Anklage wegen Geldwäsche, Korruption, Betrugs und Unterschriftenfälschung am Samstag und lehnte eine Freilassung auf Kaution ab. Neben Schembri wurden laut Polizei zehn weitere Verdächtige angeklagt. Auch gegen 20 Firmen wurde Anklage erhoben.

Schembri gehört zu einer Reihe von Politikern aus dem engsten Kreis um den damaligen Regierungschef Joseph Muscat, die die Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia der Korruption beschuldigt hatte, bevor sie 2017 ermordet wurde. Muscat trat nach Massenprotesten wegen seines Umgangs mit den Ermittlungen zu dem Mord an Caruana Galizia im Januar vergangenen Jahres schließlich zurück.

Die nach dem Autobombenanschlag auf die Journalistin gegründete Stiftung begrüßte die Strafverfolgung gegen Schembri. Diese bringe „Malta einen Schritt weiter in Richtung eines Landes, in dem niemand über dem Gesetz steht“.

Schembri musste im November 2019 zurücktreten, nachdem sein Name von einem als Hauptverdächtiger im Mordfall Caruana Galizia geltenden Geschäftsmann im Zusammenhang mit der Tat genannt wurde. Im September 2020 wurde Schembri im Zuge der Ermittlungen zu „Goldenen Pässen“ für reiche Ausländer festgenommen und sein Vermögen eingefroren.

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