Forsa-Chef erwartet keine signifikanten Wählerverluste nach AfD-Entscheidung

Alternative für Deutschland - Bild: vfutscher/CC BY-NC 2.0
Alternative für Deutschland - Bild: vfutscher/CC BY-NC 2.0

Die Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall wird für die AfD nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner keine großen Stimmeneinbußen zur Folge haben. „Ich glaube nicht, dass die Entscheidung des Verfassungsschutzes die Zahl der AfD-Wähler signifikant dezimieren wird“, sagte Güllner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Der Kern der AfD-Wähler bestehe demnach aus hartgesottenen Rechtsradikalen. 

„Das sind diejenigen, die früher NPD oder DVU gewählt haben“, sagte Güllner der Zeitung. Die zweite große Wählergruppe komme aus dem Bereich der Nichtwähler. „Sie haben lange nicht gewählt, weil sie das ganze politische System ablehnen“, erklärte der Meinungsforscher. Diese großen Gruppen würden treu bei der Stange bleiben und sich nicht von der Entscheidung des Verfassungsschutzes beeindrucken lassen. Andere Wähler seien bereits abgewandert, sodass das Potenzial der AfD unterm Strich stabil sei.

Der Forsa-Chef glaubt dem Blatt zufolge auch nicht an einen Kurswechsel der AfD, wie Parteichef Jörg Meuthen ihn anstrebt. Güllner betonte: „Eine solche Kursänderung würde die AfD des Kerns ihrer Wähler berauben und deutlich dezimieren“. Nicht nur die Partei sei rechtsradikal und völkisch, auch die meisten ihrer Wähler seien es. Immer nur von Protestwählern zu sprechen treffe die Sache nicht. „Das sind in der Mehrzahl Rechtsradikale, in der Wolle gefärbt“, erklärte Güllner.

Wenn Wähler von der AfD abwandern würden, dann aktuell am ehesten in Richtung der FDP, da gebe es eine sichtbare Bewegung, sagte Güllner. Es gebe teilweise übereinstimmende Einschätzungen zum Beispiel in der Kritik an der Corona-Politik.

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