Gesamtmetall-Präsident würde harten Lockdown unklaren Strukturen vorziehen

Stefan Wolf - Bild: Gesamtmetall
Stefan Wolf - Bild: Gesamtmetall

Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat sich in der Corona-Krise offen für einen harten Lockdown gezeigt. „Es wäre mir lieber, wenn wir noch mal zehn Tage bundesweit in einen harten Lockdown gehen und danach überall öffnen können, anstatt über Monate keine klaren Strukturen zu haben“, sagte Wolf der „Bild am Sonntag“. Die Runde aus Ministerpräsidenten und Kanzlerin habe offenbar „das Gefühl dafür verloren, wie die Wirtschaft tickt.“

Die Beschlüsse gingen seit Monaten völlig an den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen und Betriebe vorbei. Die Wirtschaft müsse bei den Verhandlungen mit am Tisch sitzen, forderte Wolf. „Es darf nicht mehr passieren, dass die höchsten Politiker dieses Landes wirtschaftspolitische Entscheidungen treffen, ohne den nötigen Sachverstand miteinzubeziehen.“ 

Angesichts der aktuellen Öffnungsschritte in einzelnen Regionen plädierte er zudem für einheitliche Regelungen. Es müsse aufhören, dass jede Kommune ihren eigenen Sonderweg gehen könne. Wolf wandte sich aber gegen eine Testpflicht für Unternehmen. Dies sei logistisch nicht umsetzbar. Zudem seien nicht genügend Tests vorhanden und die Beschränkung auf die Betreibe sei „grob unfair“, sagte der Gesamtmetall-Präsident der Zeitung.

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) brachte eine solche Testpflicht ins Spiel. Wenn bis Anfang April nicht mindestens zwei Drittel der Unternehmen ihre Mitarbeiter zweimal in der Woche testeten, dann solle es statt der derzeitigen Selbstverpflichtung der Wirtschaft eine Testpflicht geben, sagte Braun ebenfalls der dagegen, ebenfalls der „Bild am Sonntag“.

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