Die Grenzkontrollen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol bleiben zunächst bestehen. Die vorübergehenden Kontrollen an den Grenzen werden vorerst bis zum 17. März verlängert, wie ein Sprecher von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Grund dafür seien die verschlechterte Infektionslage in Tschechien und die schwierige Lage bei Virusmutationen in Tirol, die sich „nicht verbessert“ habe.
Insbesondere mit Österreich würden allerdings Gespräche darüber geführt, möglicherweise zu anderen Lösungen zu kommen, sagte der Sprecher weiter. Er verwies dabei auf das Grenzgebiet zu Frankreich, wo trotz eines ebenfalls hohen Anteils der südafrikanischen Variante des Coronavirus auf stationäre Kontrollen an der Grenze bislang verzichtet wird. Dafür wird allerdings im Hinterland dort die Einhaltung von Test- und Einreisevorschriften kontrolliert.
Tschechien, Tirol und das französische Département Moselle sind ebenso wie auch weitere Gebiete innerhalb und außerhalb Europa als Virusvariantengebiete ausgewiesen, in denen Mutanten des ursprünglichen Coronavirus im Vergleich zu Deutschland besonders häufig auftreten. Spekulationen gibt es auch über eine bevorstehende Ausweisung von Polen als Corona-Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiet. „Entscheidungen für Polen sind im Moment nicht getroffen“, sagte der Ministeriumssprecher dazu.
Laut Gesundheitsministerium geht es bei der Einstufung allerdings nicht nur um die jeweilige Anzahl, sondern auch um Gegenmaßnahmen in dem betreffenden Land oder der Region sowie darum, wie stark Deutschland jeweils etwa durch Einreisen betroffen ist. Im Département Moselle betrage der Anteil der südafrikanischen Variante inzwischen rund 50 Prozent, sagte der Ministeriumssprecher, in Deutschland hingegen durchschnittlich nur etwa ein Prozent.