Der aus Syrien geflüchtete Grünen-Politiker Tareq Alaows hat seine Bundestagskandidatur aus Angst um sich selbst und sein engstes Umfeld zurückgezogen. „Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahestehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur“, erklärte Alaows in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Die Rassismuserfahrungen während seiner Kandidatur bezeichnete er darin als „erschreckend“.
Die große öffentliche Aufmerksamkeit für seine Kandidatur habe gezeigt, was für geflüchtete Menschen möglich sein könne. „In unserer Gesellschaft mangelt es leider an diskriminierungsfreien Räumen in allen Bereichen des Lebens“, erklärte er jedoch. „Es ist an uns allen, dies konkret in unserem Umfeld anzugehen und zu verändern.“ Er werde sich nun „für einen gewissen Zeitraum“ aus der Öffentlichkeit zurückziehen.
Alaows war im Februar als gemeinsamer Kandidat für die Bundestagswahl der Grünen aus Oberhausen und Dinslaken nominiert worden. „Für diese Entscheidung des Rückzugs zum Wohl der Sicherheit seines engsten Umfelds hat er Respekt verdient und unseren Rückhalt“, erklärten der Kreis- und Ortsverband der Grünen. Nun werde mit der Suche nach einem neuen Kandidaten begonnen.