Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat milliardenschwere Umsatzausfälle für viele Nicht-Lebensmittelhändler seit dem vor Weihnachten verhängten Lockdown beklagt. Nach 100 Tagen Lockdown sei ein großer Teil der Branche „in existenziellen Schwierigkeiten“, erklärte der HDE am Freitag. Der Verband schätzte die Umsatzausfälle für von den Schließungen betroffene Einzelhändler seit dem 16. Dezember auf 35 bis 40 Milliarden Euro.
Viele Nicht-Lebensmittelhändler hätten seitdem die Türen ihrer Geschäfte nicht mehr öffnen können, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Einige durften zwar kurzzeitig mit Terminvereinbarung für ihre Kunden da sein, die Koppelung der Corona-Maßnahmen mit den derzeit steigenden Inzidenzzahlen aber verhindert diese Möglichkeit wohl zeitnah für die meisten wieder.“ Im Ergebnis seien „bis zu 120.000 Geschäfte in Existenzgefahr“. Mit den Unternehmen wankten „ganze Innenstädte“, warnte Genth.
Die erneute Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April sorgt dem HDE zufolge pro geschlossenem Verkaufstag für weitere Verluste von bis zu 700 Millionen Euro. Nach wie vor gebe es keine realistische Öffnungsperspektive und auch die staatlichen Corona-Hilfen seien noch immer nicht ausreichend, beklagte der Interessensverband. Nötig seien deshalb Nachbesserungen und zielgenauere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.