Intensivmediziner plädieren für sofortige Rückkehr in Lockdown

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Der wissenschaftliche Leiter der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, hat für eine sofortige Rückkehr in den Lockdown plädiert. „Wir haben schon vor zwei, drei Wochen gesagt, dass wir die Füße eigentlich noch hätten stillhalten müssen bis Anfang April“, sagte Karagiannidis am Montag im Rundfunk Berlin-Brandenburg. Die Impfungen seien bis dahin weiter fortgeschritten, schwere Verläufe auf Intensivstationen könnten so verhindern werden.

Angesichts aktueller Daten und der Verbreitung der britischen Mutante des Coronavirus sei absehbar, dass die Zahl der Intensivpatienten schon bald wieder steigen werde. Sollte dem Virus die Chance zur weiteren Verbreitung geboten werden, würde es „auf dem hohen Niveau doppelt so schwierig sein, von den Zahlen wieder runterzukommen“, warnte Karagiannidis.

Um eine starke dritte Welle zu verhindern, sei es nötig, „jetzt sofort wieder in einen Lockdown zu gehen“. Die bundesweite Teststrategie könne zwar helfen, einen großen Teil der positiven Fälle zu identifizieren und Ansteckungen zu verhindern, sagte Karagiannidis. Noch wichtiger sei aber ein schneller Fortschritt bei den Impfungen, insbesondere bei den über 50- und 60-Jährigen.

Sobald die Altersgruppe über 60 geimpft sei, würde dies zu einer deutlichen Entlastung der Intensivstationen führen. Aktuell habe sich die Situation aber kaum gebessert, frei werdende Betten würden umgehend mit anderen Patienten belegt. „Die Belastung für das Personal ist weiterhin extrem hoch“, sagte Karagiannidis.

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