Mammutprozess gegen berüchtigten Drogenboss in Niederlanden begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen hat in den Niederlanden ein Mammutprozess gegen einen berüchtigten Drogenboss begonnen, der lange als der meistgesuchte Verbrecher des Landes galt. Der 43-jährige Ridouan Taghi und 16 Mitangeklagte müssen sich seit Montag vor einem Hochsicherheitsgericht am Stadtrand von Amsterdam verantworten, wie niederländische Medien berichteten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, für mehrere Morde eine „gut geölte Tötungsmaschine“ betrieben zu haben.

Der in Marokko geborene Taghi soll der Anführer der als „Mocro-Mafia“bezeichneten und auf Kokainhandel spezialisierten Bande gewesen sein. Er wurde 2019 in Dubai festgenommen. Wie der Sender NOS berichtete, soll Taghi von der Polizei per Hubschrauber zu dem „Bunker“ genannten Gericht gebracht worden sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Bande Mord und Mordversuch vor. Die Angeklagten sollen demnach 13 Morde in Auftrag gegeben haben, von denen sechs ausgeführt wurden. Dabei seien sie besonders skrupellos vorgegangen, erklärten die Ankläger. Ein Menschenleben sei ihnen nichts wert gewesen. Bei mindestens zwei Morden sei wegen einer Verwechslung der Falsche getötet worden.

Die Sicherheitsvorkehrungen bei dem Prozess sind enorm. Vor Prozessbeginn war der Anwalt eines Zeugen der Anklage vor seiner Wohnung in Amsterdam erschossen worden. Mit einem Urteil wird nicht vor 2022 gerechnet.

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