Das norwegische Parlament ist erneut zum Ziel eines Cyberangriffs geworden. Aus dem IT-System seien Daten heruntergeladen worden, „die Situation ist derzeit unklar und wir kennen noch nicht das ganze Ausmaß des Angriffs“, teilte die Leiterin der Parlamentsverwaltung, Marianne Andreassen, am Mittwoch in Oslo mit. Erst vor sieben Monaten war das auch als Storting bezeichnete Abgeordnetenhaus von mutmaßlich russischen Hackern angegriffen worden.
Die Urheber des neuen Angriffs sind nach Angaben des Parlaments bisher nicht bekannt. Auch Hinweise auf eine Verbindung zu der ersten Attacke lägen bisher nicht vor. Der Angriff sei durch eine Sicherheitslücke bei Microsoft Exchange möglich geworden. Bereits im September waren bei einem Eindringen von Hackern in die Parlamentssysteme E-Mails von Abgeordneten und Angestellten abgerufen worden.
Damals nannte die Regierung in Oslo Russland als Drahtzieher des Angriffs. Erkenntnisse hätten auf die Hackergruppe Fancy Bear (oder APT28) hingedeutet, bei der Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst GRU vermutet werden.