Sechs Journalisten in Myanmar wegen Berichterstattung über Proteste angeklagt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit

In Myanmar sind sechs Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über die Proteste gegen die Militiärherrschaft angeklagt worden. Unter den Angeklagten ist auch ein Fotograf der US-Nachrichtenagentur AP, wie sein Anwalt am Mittwoch mitteilte. Der AP-Fotograf Thein Zaw sei am Samstag festgenommen worden, als er über eine Demonstration in Myanmars größter Stadt Rangun berichtete.

Die Journalisten wurden demnach unter einem Gesetz gegen „das Auslösen von Angst, das Verbreiten falscher Nachrichten sowie die Anstiftung von Regierungsangestellten“ angeklagt. Die Militärunta hatte das Gesetz im vergangenen Monat geändert und die Höchststrafe von zwei auf drei Jahre Haft erhöht. 

„AP verurteilt auf das Schärfste die willkürliche Inhaftierung von Thein Zaw“, erklärte APs Vizepräsident für internationale Nachrichten, Ian Philips. 

Das südostasiatische Land befindet sich seit dem 1. Februar in Aufruhr, als die Armee die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festnahm und die Macht an sich riss. Trotz des zuletzt massiven Einsatzes von Gewalt gegen Demonstranten gingen auch am Mittwoch wieder Menschen in Myanmar auf die Straße. 

Nach Angaben der Organisation Assistance Association for Political Prisoners (AAPP) wurden seit dem Putsch mehr als 1200 Menschen festgenommen, darunter 34 Journalisten. Die tatsächliche Zahl der Festnahmen könnte jedoch weitaus höher liegen: Allein am Sonntag sollen laut staatlichen Medien mehr als 1300 Menschen in Gewahrsam genommen worden sein.

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