Slowenien verschärft die Corona-Beschränkungen und begibt sich Anfang April erneut in einen Lockdown. „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, sagte Regierungschef Janez Jansa am Sonntag bei einer Pressekonferenz. Er verwies auf die „alarmierende Situation“ in den Nachbarländern.
Nach der Lockerung der Corona-Einschränkungen im Februar ordnet die Regierung nun wieder schärfere Maßnahmen an. Die meisten Geschäfte sowie Schulen, kulturelle und religiöse Einrichtungen müssen vom 1. bis 12. April schließen, wie Jansa ankündigte. Die Unternehmen sollen ihren Angestellten nach Möglichkeit anbieten, von zu Hause aus zu arbeiten.
Bereits ab Montag dürfen Slowenen nicht mehr das Land verlassen. Ausnahmen gelten für alle, die vollständig geimpft sind oder nachweisen können, dass sie nach einer Corona-Infektion immun sind.
Erst im Juni werde eine ausreichende Impfquote erreicht sein, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, sagte Jansa. „Bis dahin müssen wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der britischen Corona-Variante einzudämmen.“ Bislang erhielten nach offiziellen Angaben rund zehn Prozent der zwei Millionen Slowenen mindestens eine Impfdosis.
Seit Beginn der Pandemie starben rund 4000 Menschen in Slowenien im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Mit 193 Corona-Todesfällen pro 100.000 Einwohner weist das Land eine der höchsten Sterberaten in der EU auf. Die Zahl der Neuinfektionen erhöhte sich in den vergangenen Wochen von 750 auf 950 Fälle pro Tag, während sich die Corona-Lage in den Nachbarländern ebenfalls erheblich verschlechterte.