Nach dem Tod der CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Strenz hat die Staatsanwaltschaft Schwerin ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Auf diesem Weg könnten mit einem Rechtshilfeersuchen Informationen über die Todesursache von den irischen Behörden erbeten werden, sagte ein Sprecher der Behörde am Montag. Er gehe davon aus, dass Strenz‘ Leichnam in Irland obduziert werde. Erkenntnisse über die Todesursache liegen der Staatsanwaltschaft Schwerin demnach bislang nicht vor, und somit auch keine Hinweise auf einen eventuell nicht natürlichen Tod.
Strenz stammt aus Lübz im Landkreis Ludwigslust-Parchim, für den die Schweriner Staatsanwaltschaft zuständig ist. Die 53-jährige CDU-Politikerin war am Sonntag auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland im Flugzeug in Begleitung ihres Ehemanns zusammengebrochen und nach einer Notlandung im irischen Shannon gestorben. Warum sie in Kuba war, ist unklar. Im Auftrag des Bundestags war sie nicht unterwegs, wie aus Fraktionskreisen in Berlin verlautete.
Der Tod von Strenz sei „zweifelsohne eine menschliche Tragödie“, erklärten der CDU-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Michael Sack, und der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Wolfgang Waldmüller. Strenz war seit 2002 phasenweise Landtagsabgeordnete, seit 2009 gehörte sie dem Bundestag an.
Strenz stand wegen Lobbytätigkeiten für Aserbaidschan in der Kritik. 2019 war vom Bundestag eine Geldstrafe gegen Strenz verhängt worden, weil sie als Mitglied der Parlamentarierversammlung des Europarats in einen Skandal um Bestechungsgelder aus Aserbaidschan verwickelt war. Im vergangenen Jahr wurden Räume der Politikerin polizeilich untersucht.