Wegen der Vergewaltigung einer mit einer Autopanne am Straßenrand haltenden Frau sind zwei Männer in Pakistan zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in Lahore verkündete das Urteil in dem landesweit mit großer Anteilnahme verfolgten Verfahren am Samstag.
Die Frau war im September vor den Augen ihrer kleinen Kinder am Rande einer Fernstraße nahe Lahore vergewaltigt worden, nachdem ihr Auto mit leerem Tank liegen geblieben war. Der Fall hatte große Empörung und Proteste ausgelöst – auch, weil ein Polizeichef der Frau eine Mitschuld zugewiesen hatte, weil sie nachts ohne männliche Begleitung mit dem Auto unterwegs war.
Der Fall und dadurch ausgelöste Rufe nach Strafrechtsverschärfungen führte zur Einführung neuer Regeln für Sexualstraftäter, darunter die Schaffung spezieller Gerichte für Vergewaltigungsfälle und die chemische Kastration von Serientätern.
Im zutiefst konservativen Pakistan wagen es viele Opfer nicht, Sexualstraftaten zu melden. Strafanzeigen werden zudem häufig nicht ernsthaft verfolgt. Die Verurteilungsquote nach Vergewaltigungsvorwürfen liegt bei 0,3 Prozent.