Nach dem Astrazeneca-Impfstopp in mehreren Ländern wegen des Verdachts schwerer Nebenwirkungen prüft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiterhin die Sicherheit des Vakzins, empfiehlt aber vorläufig die Fortsetzung der Impfungen. Die jüngsten verfügbaren Daten zur Sicherheit des Impfstoffs würden „sorgfältig“ bewertet, erklärte die WHO am Mittwoch in Genf.
„Derzeit ist die WHO der Ansicht, dass der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs die Risiken überwiegt und sie empfiehlt, dass die Impfungen fortgesetzt werden“, fügte die Organisation hinzu. Thrombosen seien weltweit die dritthäufigste Gefäßerkrankung, so dass sie auch bei Geimpften vorkommen könnten, ohne dass ein ursächlicher Zusammenhang bestehen müsse.
Nach Berichten über Blutgerinnsel nach Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca hatten Deutschland und mehrere weitere europäische Staaten die Impfungen vorläufig gestoppt. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will am Donnerstag ihre abschließende Einschätzung zur Sicherheit des Impfstoffs vorstellen. Die EMA hatte dem Astrazeneca-Vakzin, an dessen Entwicklung die Universität Oxford beteiligt war, am 29. Januar eine bedingte Marktzulassung für Menschen ab 18 Jahren erteilt. Es war der dritte Impfstoff, der eine EU-weite Zulassung erhielt.